Es ist windig und ab und zu regnet es, genau das richtige Wetter, um entspannt eine Runde ums Haus zu laufen. Man stört keine Rehe, Hasen und Wildschweine; die haben sich in die Wäldchen zurück gezogen.
Die Einscheidung, Gummistiefel zu tragen, war wohl richtig, das ist keine lauschiges Bächlein, das ist eine normalerweise trockene Treckerspur.
Wilde Kamille, Raps und Treckerspuren scheinen einander zu bedingen; überall, wo Raps wächs, wuchert auf den Treckerspuren Kamille.
Sollte der Hals etwas wund sein vom vielen Rauchen, nur ein paar mal tief einatmen und der Reiz ist weg.
Ein paar Meter weiter haben weiße und blaue Kornblumen die Kamille abgelöst.
Der Bauer sollte mal mit seiner Lohnspritzerei reden, das ist schon schlampige Arbeit.
Aber schön sind sie doch.
Beim Weizen haben sie sich mehr Mühe gegeben, hier wächst nichts mehr, was nicht wachsen soll.
Obwohl in diese Kirsche der Blitz eingeschlagen hat, ist nich alles verloren. Ganz oben am einzig unverbrannten Ast hängen sogar noch ein paar Kirschen. Die werden von Vögeln zu durch die Gegend geflogen, finden mit viel Glück einen Platz, der unbearbeitet bleibt und in 20 Jahren wird sich wieder jemand fragen, wer zum Geier hier einen Kirschbaum gepflanzt hat. Ist aber wie bei der Kamille, wenn man ihr Zeit und Raum gibt, macht es die Natur alleine.
Apropos Geier
Geier sind es zwar nicht, aber die ansässigen Adler sind jedesmal sauer, wenn hier jemand lang kommt, es sei denn er ist ein Jäger. Verrückte Vögel!
Noch ein paar Meter, hinter dem Wäldchen rechts im Hintergrund steht mein Haus, ich muss allerdings den Treckerspuren folgen, sonst bekomme ich Ärger mit dem Bauern.
Die Weiden sehen aus , als stünden sie hier seit Ewigkeiten, Stammdurchmesser bis zu 1,50.
Nach zwei Stunden habe ich mein Haus umrundet und mein Kopf ist wieder frei.
Irgendwie entspannt mich so ein Spaziergang mehr als am überfüllten Strand zu liegen.
und Wolken beim Fliegen zuzusehen.