Das Trail-Dilemma und Vorschläge für einen neuen Umgang mit Curation-Rewards

Das Trail-Dilemma

Liebe Steemians,

nach diesem Post von @berniesanders, indem er alle User dazu auffordert die Trails zu flaggen und diesem Artikel des Kurators des German-Trails, @uwelang, gab es gestern im deutschen Chat einige Diskussionen darüber, ob der German-Trail in seiner jetzigen Form der Community eher nutzt oder schadet.

Daher habe ich mir einige Gedanken zu der Problematik der Trails gemacht, die ich in diesem Artikel mit euch teilen möchte. Aber von vorn:

where.png

Wie funktioniert eigentlich ein Trail?

Im Prinzip übernimmt ein Kurator (manchmal auch ein Gruppe von Kuratoren) die Arbeit für andere, guten Content zu finden und diesen mit entsprechenden Votes zu belohnen. Da viele Wale selbst nicht genug Zeit (oder Lust) zum Kurieren haben, hängen sie sich an den Vote des Trail-Kurators und voten automatisch alle Posts, die der Kurator gevoted hat.

Was versprechen sich die Wale davon?

Zum einen möchten sie ihren Einfluss geltend machen. Wenn sie nicht wählen würden, hätten sie auch keinen Anteil an der Verteilung des Reward-Pools. Zum anderen geht es ihnen darum, Curation-Rewards zu verdienen.

spirituality-998547_640.jpg

Was sind nochmal Curation-Rewards?

Bisher ist es so, dass bei der Auszahlung eines Posts 3/4 an den Autor des Posts und 1/4 der Rewards an die Kuratoren gehen.

Und wie werden die Curation-Rewards verteilt?

Der Anteil an dem Curation-Rewardpool davon abhängig, wann man innerhalb der ersten 30 Minuten gevoted hat, wieviel Votingpower (und damit Steem-Anteile) man dafür eingesetzt hat und nicht zuletzt, ob weitere Steem-Anteilseigner (möglichst mit höheren Anteilen, als man selbst) danach auf denselben Post gevoted haben.

Möglicher Missbrauch?

Die Kuratoren eines Trails halten sehr viel konzentrierte Macht in ihren Händen. Somit entscheiden im schlimmsten Fall nur wenige Leute darüber, was guter oder schlechter Content ist. Dies sollte in einem dezentralen Netzwerk eigentlich nicht so sein.

Die Versuchung ist außerdem groß, mit der Voting-Macht nicht nur den Content einiger Freunde und Lieblinge besonders zu honorieren, sondern auch den eigenen Content (bzw. den anderer Trail-Curatoren) besonders zu belohnen.

Wenn die dadurch gewonnen Rewards dann im Zweifel nicht hochgepowered werden, um damit die Community noch mehr zu unterstützen, sondern aus dem System herausgezogen werden um sich persönlich "die Taschen voll zu machen", ist der Schaden letztlich größer, als der Nutzen.

trail-ends_Fotor.jpg

Vorschläge für einen neuen Umgang mit Curation-Rewards

Was also tun?

Ich behaupte mal, dass sich das Problem der Trails sehr schnell erledigen würde, wenn es keine Curation Rewards (für einen einfachen Vote) mehr geben würde.

Aber welche Motivation gäbe es dann für die User, überhaupt guten Content zu finden, zu lesen und zu voten?

Dazu habe ich ein paar Ideen entworfen, die ich hier mit euch teilen möchte:

Neu-User Curation

(Nach dem Motto: Come for the money, stay for the community)

Curation-Rewards gibt es nur noch für Posts von neuen Usern. Dies könnten User sein, die noch nicht länger als 3 Monate auf Steemit tätig sind und eine Reputation von unter 50 haben.

Vorteil: Ein gegenseitiges Hochvoten von Freunden funktioniert natürlich immer noch, aber wer als Voter zusätzlich noch Curation-Rewards bekommen möchte, der muss eben seinen Anteil leisten, die neuen Benutzer hier zu supporten.

Re-Steem

Nur wer bereit ist, einen Post zu resteemen (und damit die Reichweite des Artikels zu erhöhen), bekommt Curation-Rewards für jeden, der den resteemten Artikel nach ihm voted.

Dieser Ansatz macht meiner Meinung nach nur in Verbindung mit einem getrennten Re-Steem-Stream Sinn, da von einer starken Erhöhung von Resteems auszugehen ist und man ansonsten die Posts der Leute, denen man folgt, am Ende gar nicht mehr sehen würde.

Kommentare

Kommentare sind meiner Meinung nach die beste Möglichkeit, eine starke Community zu schaffen, die sich qualitativ von anderen Social-Media-Seiten abhebt.

Durch einen sinnvollen Kommentar wäre ein Vote auf den Post quasi legitimiert. Denn Curation-Rewards, die an einen Kommentar gekoppelt sind, bedeuten, dass der Voter einen Artikel gelesen haben muss. Nur dann kann er ihn auch sinnvoll kommentieren.

Natürlich besteht weiterhin die Gefahr, dass einige Benutzer vorgefertigte oder nichtssagende Kommentare schreiben. Dies würde aber meiner Meinung nach sehr schnell auffallen und könnte durch Downvotes oder Bots entsprechend bestraft werden.

cartoon-1300891_640.jpg

Eure Meinung ist gefragt

Es würde mich sehr interessieren, eure Meinung zu meinen Ideen zu hören. Was haltet ihr von den Curation-Trails? Wie gefallen euch die Ideen zur Umgestaltung der Curation-Rewards? Sollte es vielleicht sogar einen eigenen Kommentar-Reward-Pool geben?

Vielen Dank im Voraus für euer Feedback!

@shortcut

H2
H3
H4
Upload from PC
Video gallery
3 columns
2 columns
1 column
36 Comments